1959 entwickelte der für Volvo tätige Ingenieur Nils Bohlin den modernen 3-Punkt-Sicherheitsgurt. Das Unternehmen ließ sich die Erfindung zwar patentieren, beschloss aber, dass das Patent offen bleiben sollte, sodass alle Fahrzeughersteller kostenlos davon Gebrauch machen konnten. Diese recht ungewöhnliche Entscheidung sollte der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zugute kommen – unabhängig davon, ob sie einen Volvo oder Fahrzeuge anderer Hersteller fuhren. Wie sich gezeigt hat, war es eine Entscheidung, von der Menschen in aller Welt profitieren.
„Es gibt kein anderes Sicherheitssystem, dessen lebensrettende Wirkung auch nur annähernd an die des Sicherheitsgurts heranreicht. Bei Verkehrsunfällen hat der 3-Punkt-Gurt mehr Menschen vor Schlimmerem bewahrt als jede andere Schutzvorrichtung“, so Anna Wrige Berling.
Eine lebensrettende Erfindung – leider nicht immer genutzt
In weiten Teilen der Welt ist es leider immer noch so, dass viele Nutzfahrzeuginsassen keine Sicherheitsgurte anlegen.
„Laut Volvo Trucks Sicherheitsbericht für das Jahr 2017 hätten mehr als die Hälfte aller Lkw-Fahrer, die bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen, überlebt, wenn sie angeschnallt gewesen wären“, erklärt Anna Wrige Berling.
Einer der Gründe dafür, dass sich manche Lkw-Fahrer nicht anschnallen, ist der verbreitete Irrglaube, die Größe des Fahrzeugs mache das Anlegen des Sicherheitsgurts überflüssig.
„Die Faktenlage ist eindeutig: Auch bei Lkw spielt die Nutzung der Sicherheitsgurte eine wichtige Rolle. Beispielsweise kann der Gurt verhindern, dass der Fahrer aus dem Fahrzeug geschleudert wird, wenn sich der Lkw bei einem Unfall überschlägt“, so Anna Wrige Berling weiter.
Zielsetzung null Unfälle
Bei Volvo Trucks verfolgt man das Ziel null Unfälle und ist der Ansicht, dass Lkw-Hersteller, Verkehrsbehörden, Infrastrukturplaner, andere Experten sowie Fahrer in aller Welt zusammenarbeiten müssen, um mehr Verkehrssicherheit zu erzielen.
„Unsere Erkenntnisse auf dem Gebiet der Verkehrssicherheit stellen wir allgemein zur Verfügung und geben unser Wissen auch an Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Partnerorganisationen weiter. Wann immer das Thema Verkehrssicherheit erörtert wird, wollen wir mitreden. Das hilft uns, noch mehr über Probleme und Lösungen zu lernen, und darüber, wie der Lkw der Zukunft beschaffen sein muss“, so Anna Wrige Berling abschließend.
Für Ihre neue Position ist Anna Wrige Berling prädestiniert, denn sie kennt sich bestens mit dem Thema Verkehrssicherheit aus. Im Rahmen ihrer vormaligen Tätigkeit für die Konzernsparten Produktentwicklung, Forschung und Technik hat sie sich intensiv mit Fragen der aktiven und passiven Sicherheit beschäftigt. Von 2008 bis 2013 leitete Anna Wrige Berling das Unfallforschungsteam von Volvo Trucks, das seit 1969 die Schauplätze von Verkehrsunfällen untersucht und Verkehrssicherheitsdaten zusammenträgt, die anschließend in die Produktentwicklung einfließen. Sie hat Volvo in externen Verkehrssicherheitsforen vertreten und war maßgeblich daran beteiligt, der Transportbranche das Sicherheitsangebot von Volvo zu vermitteln. Zuletzt leitete Anna Wrige Berling die TMS-Abteilung (Traffic Situation Management) der Automationssparte von Volvo Trucks. Sie hat an der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg studiert und dort den Master of Science in technischer Physik erworben.
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E-Mail: katrin.puerrer@volvo.com
Volvo Trucks bietet umfassende Transportlösungen für anspruchsvolle Geschäftskunden an. Das Unternehmen vertreibt eine umfangreiche Palette an mittelschweren bis schweren Lkw mit einem starken, globalen Netzwerk von 2.100 Servicestellen in mehr als 130 Ländern. Volvo Lkw werden in 14 Ländern auf der ganzen Welt zusammengebaut. 2019 wurden weltweit mehr als 131.000 Volvo Lkw verkauft. Volvo Trucks gehört zum Volvo Konzern, einem der weltweit größten Hersteller von Lkw, Bussen, Baumaschinen sowie Schiffs- und Industriemotoren. Ein umfassendes Spektrum an Finanzierungs- und Service-Dienstleistungen gehört ebenfalls zum Angebot des Konzerns. Die Aktivitäten von Volvo Trucks basieren auf den Grundwerten Qualität, Sicherheit und Umweltschutz.